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Stubaier Alpen

Mairspitze / Großer Trögler
Stubaier Alpen

Juli 2004

Tourenverlauf:

Parkplatz Nürnberger Hütte - Nürnberger Hütte -  Mairspitze - Sulzenauhütte - Großer Trögler - Sulzenauhütte - Parkplatz Nürnberger Hütte

Alles begann am späten Donnerstag Abend des 22.07.2004. Der Ort des Geschehens: München Hbf ! Rollistone rollte pünktlich von Jim Knopf auf Schienen gesteuert um 23.00 h ein und wurde bereits von Helmiman erwartet. Von dort ging es mit dem “Rollys Royce unter den Kleinwägen” weiter. Ein Stück auf der A 95 Richtung Garmisch-Partenkirchen bis zur Ausfahrt Wolfratshausen. Dort ergab sich in der Nähe der Ortschaft Münsing an einem Waldrand eine lauschige Abstellmöglichkeit für das Auto.

Noch knapp vor Mitternacht ward auch der erste Korken eines Vino Tinto gelüpft und der wirklich gemütliche Teil des Beisammenseins konnte beginnen.

Selbstverständlich gehörte auch eine Chipstüte zum kulinarischen Repertoire. Als diese sanft raschelnde Packung ihren Inhalt abgegeben hatte, wurde es mit einem Male unerwartet laut. Erst allmählich kristallisierte sich in dem ‰-gedämpften Innenraum unseres Fahrzeuges die Ursache (besser: der Verursacher) heraus. Wohl Bond-Film-geschädigt (man erinnert sich noch an den “Beißer” in Moonraker), hatte sich Helmiman einige Pistazien geangelt und diese wie beiläufig im Schlund verschwinden lassen, um sich sodann redlich mit dem Zerkleinern der hartnäckigen Biester abzumühen. Intensivere Vorausrecherchen hätten vermutlich verhindert, daß auch die Schalen zerbissen werden mußten, Wer jedoch wie Helmiman regelmässiger ALL-INKLUSIVE Urlauber ist, der beißt sich (durch alle Angebote) durch ...

    
             

Um ca. 3 Uhr suchten wir dann unser gar nicht so weit entferntes Nachtlager auf und entschlummerten sanft...aber nicht unwiderruflich....

                                                            

Am nächsten Morgen wurden wir durch Nässe von oben (= Regen) unsanft gegen 9 Uhr geweckt. Nur durch rasches Handeln gelang es Helmiman alles ins trockene Auto zu verfrachten. Rollistone weilte derzeit irgendwo zu irgendwas im Unterholz (wahrscheinlich auf der Suche nach den Holzböcken...??).

Das in Fachkreisen hochgelobte Frühstück bei “Ede” in Wolfratshausen haben wir gegen einen Besuch in einer dort ansässigen Bäckerei ausgetauscht. Danach ging die Fahrt über Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Innsbruck nach Neustift ins Stubaital. Dort wurde im Billa-Supermarkt die Tourverpflegung organisiert, nachdem der Verpflegungsbedarf der nächsten Tage mit extremster Präzision exploriert worden war („Sollen wir die Nuss-Nougat oder die Mandel-Vollmilch nehmen ?“)

Kurz hinter Ranalt gelangt man rechter Hand zum Parkplatz der Nürnberger Hütte, wo wir das Auto abstellten. Bereits am Parkplatz konnten wir unsere Konkurrenz beim Aufstieg zur Hütte mustern: Pippi (richtig originelle, typisch männliche Umschreibung für ein Mädchen mit Zöpfen…) und ihr Pippi-Boy !! Wir wanderten einen guten breiten Weg bis hinter die Bsuchalm, wo wir eine kleine Rastpause einlegten. Es näherten sich uns dann auch schon Pippi und Pippi-Boy. Wir entschieden uns für die Variante „passieren lassen“, um danach ausgeruht und locker an ihnen vorbeizuziehen (O-Ton Rollistone: „die schnupf mer…“). Leider wurden wir klassisch ausgekontert, da die beiden kurz vor unserem Standort ebenfalls pausierten. So wanderten wir in insgesamt ca. 2 Stunden hinauf zur Nürnberger Hütte (wo wir trotz unserer fränkischen Herkunft keinerlei Rabatt erhielten ... Allmächt !?)

                                                                      

Blondgelockte Bedienungen falscher oder echter Provenienz waren auf der Hütte nicht anzutreffen. Dafür jedoch …na klar … Pippi und Pippi-Boy !!???

Am nächsten Morgen waren die Berge in Wolken gehüllt. Wir in unsere Bademäntel, uns gegenseitig mit Champagner zuprostend ... na ja, gut: Träumend, aber nicht traumatisiert entschieden wir uns also für die Variante “Mairspitze” als Übergang zur Sulzenauhütte.

Wenige Altschneefelder mussten passiert werden, wobei es Rollistone gelang, in ein Schneefeld einzubrechen, glücklicherweise rechtsfolgenlos, und so konnte die Tour unverzüglich fortgesetzt werden. Der teilweise recht steile Weg zog sich dann flott bis hinauf zum Gipfel der Mairspitze (2780 m). Aufstiegszeit ca. 1 Stunde.

                                                          

Ab da gewann die Tour dann so richtig an Profil :(auch wenn voraus immer noch kein gelbes Trikot auszumachen war):  

                                                      

 

Beim Abstieg vom Gipfel Richtung Sulzenauhütte zeichnete sich keineswegs eine Wetterbesserung ab. Am Grünausee vorbei gehend, kamen bald die ersten Regentropfen, weitere gesellten sich dazu. Leider verpaßten wir es, sie wieder abzuschütteln (Helmiman gab aber Rollistone den entscheidenden Tipp: „geh doch einfach zwischen den Tropfen…“). Wir passierten ein Schild mit der Aufschrift: “ Wilder Freiger - LEO SCHÖPF Weg”. Helmiman zu Rollistone: “Gehen wir da noch hoch, oder bist Du zu erSCHÖPFt ?” Antwort von Rollistone: “LEOs mers lieber !” (Gehzeit Mairspitze - Sulzenauhütte: 1 Stunde)

Besonders die letzten Minuten auf dem Weg zur Hütte fing es stärker an zu regnen und wir waren froh, die Hütte erreicht zu haben. Bei unserer Ankunft hängten wir die nassen Sachen in den sog. Trockenraum. Mit dem Eintreffen weiterer nasser Wanderer wurde dieser Raum so nach und nach eine Tropfsteinhöhle und schließlich ein Feuchtereservat für Bergkröten (was zwangsläufig zur Frage führt, mit welcher Währung denn diese Tiere zahlen…und ob sie überhaupt rechnen können ??).

                                                                  

Trotz der Tatsache, dass es erst 11 Uhr war, orderten wir gemeinsam sogleich ein Wiener Schnitzel zum Füllen der ausgebrannten Energietanks (das Schnitzel hatte fast fußballfeldgroße Ausmaße und ist echt empfehlenswert !!). Zunächst wagte es keiner, in die Hälfte des „Gegners“ vorzudringen, doch taktisches Geplänkel war angesichts der Situation nicht angesagt und schon bald darauf war das Feld (= Teller) geräumt und unser Lager ward bezogen.

Bevor uns dann, ob des Dauerregens, der Lagerkoller hätte erfassen können, vergnügten wir uns als Hobbyschausteller und –spieler und blinzelten, im vollen Bewußtsein unserer dokumentarischen Aufgaben, einige Male in das Kameraobjektiv.

                                              

                                                  

                                                

Die restlichen Nachmittagsstunden wurden teilweise verSCHACHert, anderenteils war es aber auch ziemlich MAU-(MAU) ! Natürlich wurden auch kühnste Pläne gestrickt für den Fall, dass am Sonntag früh die Sonne uns anblinzeln sollte und damit unseren GangDrang beflügeln würde.

Wie sich am späteren Abend herausstellte, verbarg die Hüttenküche bis dato ein süßes Dessert, welches so überhaupt nicht auf der Speisekarte verzeichnet ward ! Ein in unschuldiges Orange getauchtes, von Rollistone als Kindfrau tituliertes WWW (= wahnsinnig weibliches Wesen) ! Weshalb Sparmaßnahmen in Österreich aber aus Frau und Kind gleich Kindfrauen machen, erschloss sich uns nicht!! Die legendäre Schüchternheit von Helmiman verhinderte jedoch eine Annäherung an das Dessert („An diese Frau trau ich mich nur im Morgentau”; es war aber bereits nach 21 h !), das zu allem Übel am nächsten Morgen zum Abstieg ins Tal aufbrach, uneinholbar für alle Liebhaber der süßen Küche.

Tatsächlich war der Sonntagmorgen einer von der bedeckt-trüben Sorte, weshalb wir uns in unserem Lagerplatz nochmals zur anderen (Schlaf-)Seite wandten. Nach dem Frühstück (welches Frühstück würde Rollistone einwerfen) entschlossen wir uns trotz der Situation zu einem Aufstiegsversuch zum Großen Trögler. Nur kurz wurden uns Einblicke in die umliegende grandiose Berglandschaft gewährt, zumeist war alles wolkenverhangen, und wir gingen wie in einem Suppentopf spazieren (zum Glück nicht als (w)arme-Würstchen-Suppenbeilage!). Auf ca. 2600 Metern erreichten wir den Beginn eines mit Seil und Eisentrittstufen versehenen Steilstückes. Wir erklärten diesen Ort zum persönlichen Gipfel unseres Aufstieges und kehrten um.

                                                      

Wieder bei der Hütte, wollte Rollistone sich noch einmal so richtig naßmachen (wie früher auf dem Fußballplatz) und tat dies indem er über seinen Kopf dahinbrauste…daher nennt man das Bauteil auch Brausekopf (mit Brausevorrichtungen hat er so seine Erfahrungen...). Danach ging es talwärts. Wie nicht anders zu erwarten, riss die Wolkendecke bald auf, und spätestens bei der Sulzenaualm schien es nicht nur so, nein: Tatsächlich schien die Sonne ! An der Strasse unten nach 1.10 h Gehzeit angekommen, folgten wir dem Weg entlang des Baches talauswärts, vorbei an einem Wasserfall, um nach weiteren 50 Minuten (Gehzeit Sulzenauhütte – Parkplatz Nürnberger Hütte. 2.00 h) wieder den Parkplatz zu erreichen, wo das Auto uns bereits erwartete. Von dem enorm zunehmenden Nässegehalt unserer dadurch “tiefergelegten” Beinkleider auf den letzten paar 100 Metern und der damit einher gehenden Zwangsdurchquerung einer ungemähten, frischregengewässerten Sommerwiese soll hier nicht mehr die Rede sein ...

                                                

Vor Ranalt machten wir dann unseren Mittagsstopp inkl. Essen, Trinken, Sonnen (wir & Klamotten) und Schlafen. Der überdimensionierte Twingo-Kleiderständer wurde von einigen passierenden Wanderern und Mountainbikefahrern ob seiner Pfiffigkeit neidisch bewundert.

                                                

Danach ging die Fahrt, uns einiger entsorgenswerter Dinge entledigend, weiter über Innsbruck nach Seefeld in Tirol. Dort gönnten wir uns noch einen Zwischenstopp mit neuen Aus- und Einblicken (u.a. in das Organisationsgenie einheimischer Servicekräfte; dagegen leider nicht in die Geheimrezepturen örtlicher Spezialitäten, die auch bei Boccuse so nicht zu finden sind) und der kritischen Überprüfung der erbrachten Wanderleistung. Beim Auslaufen aus Seefeld hängte sich eine offensichtlich ortsunkundige Blondine hartnäckig vor uns, konnte dann aber doch zum Bleiben überredet werden (Erleichterung obdessen machte sich im Fahrtzeugfrontbereich breit…).

Die Tour endete dann gegen 19 Uhr abends am Münchner Hauptbahnhof mit einigen (falschen) steinerweichenden Schluchzern bei Rollistone.

 

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